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Terrasse bauen  
Unterbau und Auflage - so ist der Aufbau richtig

Terrasse bauen – Unterbau und Auflage - so ist der Aufbau richtig

Anleitung zum Bau einer 25 m² großen Terrasse

Der Bau einer eigenen Terrasse ist eine großartige Möglichkeit, den Außenbereich Ihres Hauses aufzuwerten und einen wunderschönen Ort zum Entspannen und für gesellige Runden zu schaffen. Ihr Projekt wird ein voller Erfolg, wenn Sie es sorgfältig planen und die einzelnen Schritte systematisch umsetzen. Hier kommt eine detaillierte Anleitung, die Sie sicher durch den Bauprozess führt – einfach und erfolgssicher!

08. Juli 2025

1. Planung und Vorbereitung

terrasse_bauen_planung_und_vorbereitung | © adobe.stock.com
Terrassenunterbau mit Kiessand

Beginnen Sie mit einer genauen Skizze Ihrer Terrasse. Für eine Fläche von 25 m² könnten die Maße beispielsweise 5 m x 5 m oder 4 m x 6,25 m sein. Berechnen Sie den Materialbedarf anhand Ihrer Maße:


Schotter für Frost- und Tragschicht: für 25 m² bei einer Schichtdicke von 10 cm benötigen Sie ca. 2,5 m³ Schotter (0,1 m x 25 m²), das entspricht etwa 4,5 t Material, das sowohl in Naturschotter, RC-Material oder als Kiessand verfügbar ist. Geeignet sind Körnungen in 0/16, 0/32 oder 0/45. Achten Sie beim Einsatz von schadstofffreiem Recycling Material auf eine Zertifizierung des Herstellers, denn wer will schon Schadstoffe auf sein Grundstück einbringen, nur um ein paar Euro zu sparen.

Splitt (Ausgleichsschicht): Für die gleiche Fläche und Schichtdicke von 5 cm benötigen Sie ca. 1,25 m³ Splitt in der Körnung 0/5, 0/8, 2/5 oder 5/8. Hier sollte es Hartgestein- oder Moräne -  Edelsplitt sein. Nicht geeignet sind alle weichen Natursteinmaterialien wie Kalkstein o.ä., denn diese versintern mit der Zeit und verhindern die notwendige Drainage unter dem Oberbelag. Das führt zu Frost- und Bestandsschäden.

Terrassenbeläge

terrassenbeläge | © adobe.stock.com
Verlegen einer Terrasse mit Naturstein

Für einen Terrassenbelag eignen sich verschiedene Materialien, die jeweils Vor- und Nachteile haben. Die beliebtesten sind Holz, WPC, Naturstein, Feinsteinzeug und Betonwerkstein. Ihre Wahl hängt von Vorlieben, Budget und Pflegeaufwand ab.

 

Holz:
Vorteile: Natürliche Optik, angenehme Haptik, warme Ausstrahlung.

Nachteile: Holz benötigt regelmäßige Pflege (Ölen, Lasieren), kann bei Nässe rutschig werden, ist anfällig für Verrottung und Pilzbefall (je nach Holzart und Behandlung).

Beliebte Holzarten sind Douglasie, Lärche, Eiche, Robinie. Druckimprägnierung, Thermobehandlung oder spezielle Öle können die Haltbarkeit verbessern. 

 

WPC (Wood-Plastic-Composite):
Vorteile: Pflegeleicht, witterungsbeständig, splittert nicht, verrottet nicht, gute Alternative zu Tropenholz. Nachteile: Kann sich bei Sonneneinstrahlung stärker aufheizen als Holz, nicht so natürlich wirkend wie echtes Holz.

Eigenschaften: Verbundwerkstoff aus Holzmehl und Kunststoff. Je nach Material variiert die Menge.
Achtung: Sowohl Holzdielen wie auch WPC Material brauchen eine entsprechende Unterkonstruktion auf dem Splitt, um verlegt werden zu können.

 

Naturstein:
Vorteile: Langlebig, witterungsbeständig, individuelle Optik.

Nachteile: Naturstein ist in der Regel etwas teurer, empfindlich gegen Flecken, schmutzanfälliger bei helleren Steinen.

Beliebte Natursteine sind Granit, Schiefer, Sandstein. Bei Naturstein kann man ggfs. nach Restposten in der Menge des eigenen Bedarfs, oder auch nach gebrauchtem Pflaster Ausschau halten.

 

Feinsteinzeug/Terrassenfliesen:
Vorteile: Pflegeleicht, unempfindlich gegen Flecken und Witterung, große Auswahl an Designs.
Nachteile sind die kühle Haptik und die Rutschanfälligkeit bei Nässe. Keramische Fliesen oder Fliesen aus Beton sind sehr robust und pflegeleicht.

 

Betonpflaster:
Die Vorteile sind der günstige Preis gegenüber anderen Belägen, es ist robust, pflegeleicht und langlebig. Mittlerweile gibt es sehr viele Betonwerksteine, die in Textur und Oberflächenstruktur Naturmaterialien sehr ähnlich sind, aber aufgrund der Formate als Platten oder Pflastersteine leichter zu verlegen sind.

 

Bezüglich Pflastersteine und Pflasterklinker gilt grundsätzlich Folgendes:
Pflasterklinker eignen sich insbesondere für die Gestaltung geschwungener Formen und können aus Naturstein oder Beton gefertigt sein. Sie überzeugen durch ihre außergewöhnliche und individuelle Optik. 
Worauf Sie achten sollten – Tipps vom Profi: bei der Wahl des Terrassenbelags ist es von essentieller Bedeutung, auf eine rutschfeste Oberfläche zu achten, insbesondere, wenn die Terrasse oft feucht ist. Eine sorgfältig konstruierte Unterkonstruktion ist von entscheidender Bedeutung, um Staunässe und Frostschäden zu verhindern. Damit Sie möglichst lange Freude an deiner Holzterrasse haben, ist es wichtig, dass sie regelmäßig gepflegt wird.
Überlegen Sie, ob Sie eine Überdachung für Ihre Terrasse planen möchten. Dann können Sie diese unabhängig vom Wetter nutzen. 
 

2. Untergrund vorbereiten

terrasse_untergrund_vorbereiten | © outbay.de
Setzen von Terrassenplatten auf die Ausgleichsschicht

Markieren Sie die Fläche genau und heben Sie sie ca. 35-40 cm aus.


Verdichten Sie den Boden/Untergrund mit einer Rüttelplatte, um eine stabile Basis zu schaffen. Tragen Sie anschließend die Tragschicht aus Schotter auf und verdichten Sie diese sorgfältig. Achten Sie auf ein Gefälle von ca. 2 %, damit Regenwasser gut abfließen kann. Bei längeren Terrassen sollte beim Bau das Gefälle regelmäßig überprüft werden, um später Wasseransammlungen zu vermeiden. Bei großen Flächen ist es ratsam, bei der Planung der Unterkonstruktion auch an Drainagerohre oder spezielle Drainageschichten zu denken, um Staunässe zu vermeiden. Bei Flächen von 25 bis 30 m² übernimmt die kombinierte Frostschutz- Tragschicht diese Funktion.


Setzen Sie Randsteine, um die Terrasse optisch abzuschließen und zu stabilisieren, so bleibt die Fläche stabil und es treten bei Belastungen keine Verschiebungen auf. Reinigen Sie die Fläche gründlich und entfernen Sie überschüssiges Material, damit die Terrassenfläche frei von Unebenheiten ist.


Danach verteilen Sie die Ausgleichsschicht aus Hartstein - Splitt gleichmäßig und glätten sie, um eine ebene Oberfläche für die weiteren Arbeiten zu erhalten.
 

3. Unterkonstruktion (bei Holzterrassen)

Wählen Sie das Material für die Unterkonstruktion bei Holz, Metall oder WPC. Bei Holz ist eine imprägnierte oder thermobehandelte Unterkonstruktion empfehlenswert, um die Haltbarkeit zu erhöhen. Richten Sie die Unterkonstruktion waagerecht aus, wobei Sie ein leichtes Gefälle von ca. 2 % für die Entwässerung berücksichtigen. Halten Sie einen Abstand von etwa 1 cm zur Wand, um eine Hinterlüftung zu gewährleisten.

4. Belag verlegen

terrasse_belag_verlegen_wpc | © adobe.stock.com
Konstruktion zum verlegen von WPC-Dielen

Je nach gewähltem Material gehen Sie unterschiedlich vor: 


Holz-oder WPC Dielen: Verlegen Sie die Dielen mit Edelstahlschrauben auf der Unterkonstruktion. Achten Sie auf einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Dielen (ca. 5-8 mm), damit Wasser abfließen kann.


Pflaster, Naturstein, Betonwerksteinen oder Fliesen:
Verlegen Sie die Platten oder Steine auf der vorbereiteten Ausgleichsschicht.
Klopfen Sie sie mit einem Gummihammer fest, um eine stabile Lage zu gewährleisten.
Füllen Sie die Fugen mit gewaschenem Rheinsand 0/2 oder Moräne Brechsandsplitt (Körnung 0/2 gewaschen), um eine gute Drainage zu erzielen.